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Sibylle Bergemann - eine sehenswerte Retrospektive in Stuttgart

Es gibt von Frau Bergemann das Foto der zwei Frauen im schwarzen Kleid am Ostseestrand. Es ist das Jahr 1984, sie blicken direkt in die Kamera.
Sibylle Bergemann nannte es „Marisa und Liane, Sellin“. Mehr nicht. Musste auch nicht sein. Das Foto sagte alles, denn die von Partei und Staat gewünschten Jubelrufe sahen damals anders aus. Die Bilanz im Land kam 5 Jahre später: Das Volk ging auf die Strasse, die DDR begann sich aufzulösen.
Diese Fotografie ist eines ihrer magischen Bilder. Auch 30 Jahre nach der Entstehung, im Jahr 2014, schwingt das Gefühl mit, als hätte Frau Bergemann, wie Arno Fischer sie liebevoll nannte, gerade auf den Auslöser gedrückt, einen Moment erwischt, auf den Sie lange gewartet hatte.
Weltberühmt wurde ihre Fotoserie über die Entstehung des Marx-Engels-Denkmals, die zwischen 1975 und 1986 entstand und die ein Paradebeispiel ihrer Geduld war, denn im richtigen Moment für ein Foto abzuwarten, ohne selbst in die Szenerie einzugreifen, das war ihre Stärke. Die Serie hängt mittlerweile im Museum of Modern Art, NYC.
Einen weiteren Schwerpunkt im Werk Sibylle Bergemanns bilden Mode- und Porträtfotografien, die sie für die Zeitschrift "Sibylle" (erschienen 1956–1995) fotografierte. In Ihren Arbeiten verblüffte sie stets durch den unverstellten Blick der Künstlerin, besonders in politisch schwierigen Zeiten.
Um neue Formen zu entwickeln, arbeitete Sibylle Bergemann ab den frühen 1990-er Jahren mit Polaroids. So enstanden u.a. die wundervollen Unikate der „Woyzzecken"-Darstellerinnen und -Darsteller des Theaters Tramba Zamba. Wichtige Bücher erschienen im Hatje Cantz Verlag und neben Ihrer Arbeit für die Fotoagentur Ostkreuz, lehrte Sie an der OKS, Berlin.
Wer in Ihrem Kreis lebte, arbeitete oder studierte, war von der stillen Kraft Ihres Wesens beeindruckt: Von Ihrer Art einen Menschen anzuschauen, oder ihn auch zu umarmen. Sie war nie mit dem zufrieden, was sie konnte. Sie musste sich immer hinterfragen, zweifelte ständig an sich selbst.
Diese zarte Frau mit der leisen Stimme, die Bilder voller Kraft und Melancholie schuf, starb 2010, viel zu früh.
Ihr zu Ehren widmet das Institut für Auslandsbeziehung (ifa) die Retrospektive Sibylle Bergemann - Photographien.
In der Ausstellung wird der mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Film "Take a Picture. Die Fotografin Sibylle Bergemann" (2011, Regie: Sabine Michel) gezeigt.
Die ifa-Tourneeausstellung wurde nach der Premiere in Moskau in vielen Ländern der Welt gezeigt, unter anderem in Australien, Neuseeland, Indonesien, Singapur, Malaysia, Thailand, Vietnam, China, Südkorea und Japan. Sie macht nun in der ifa-Galerie Stuttgart vom 27.6.-27.7.2014 Zwischenstation und geht anschließend nach Teheran.

ifa-Galerie Stuttgart, Charlottenplatz 17,
70173 Stuttgart,
27.Juni – 27. Juli 2014


Logo © ifa.de



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