Was macht jeden Kamerabesitzer zum Profifotografen?
Schon immer haben sich ambitionierte Amateure bemüht, möglichst mit dem Equipment zu fotografieren, das auch Profis verwenden. Seit einigen Jahren ist dies für eine breite Masse finanziell erschwinglich geworden und schon heute ist ein Profi oft mit günstigerer Kameratechnik unterwegs, als so mancher Amateurfotograf.
Aber im Gegensatz zum Amateur definiert sich ein professioneller Fotograf über das Resultat des Shootings und nicht über die technischen Feinheiten oder die Kameratechnik. Für die meisten Berufsfotografen ist die Kamera letztlich auch nur ein Werkzeug, das funktionieren muss und einen Zweck erfüllt.
Die Fotografie hat in diesem Punkt aber gerade eine besondere Stellung. Bekommt man ein gutes Essen serviert, lobt man den Koch und fragt nicht nach dem Herdhersteller. Bei einem Kunstmaler interessiert man sich für das Bild und nicht für die verwendete Farbe oder Leinwand. Nur in der Fotografie ist auch heute noch für viele Menschen die Technik und die Definition darüber weit interessanter als das Endresultat. Gerne wird die schlechtere Technik auch als Begründung aufgeführt, warum das eigene Bild nicht so gut ist, wie das Foto eines anderen Fotografen.
Umso amüsanter ist dieses Video, sei es nun ein Fake oder nicht. Denn es zeigt sehr schön, dass die Unterscheidung zwischen Profi und Amateur heute nicht mehr über die Kameratechnik, sondern über ganz andere Dinge geschieht. Wohl auch nicht gerade über die Schnelligkeit beim Objektiv wechseln, sondern viel mehr über nicht sichtbare Faktoren wie den professionellen Umgang mit dem Auftrag und die reibungslose Abwicklung des Jobs mit einem möglichst perfekten Bild am Ende der Produktionskette.
Sicherlich war die Fotografie lange Zeit ein sehr technisches Handwerk und Größen wie Ansel Adams haben dazu beigetragen, dass jahrzehntelang der Technik ein hoher Stellenwert beigemessen wurde. Die Zukunft sieht dennoch anders aus und sie gehört einzig und alleine den Fotografen, die sich bemühen, Ihrem Auftraggeber das bestmögliche Bild zu liefern, unabhängig von der verwendeten Technik.