Vom Techniker zum Fotografen - gute Aussichten für Fotografen?
Auch Fuji ist natürlich groß auf der Photokina vertreten, haben sie letztlich mit der X-Pro1 eine Kamera im Programm, die sowohl ambitionierte Amateure, wie gerade auch Profis als "immer dabei Kamera" begeistert.
Auf der Photokina-Ankündigungsseite hat Fuji jetzt die bekannte Evolutionsgrafik, die die Entwicklung des Menschen vom Australopithecus zum Homo sapiens zeigt, auf die Fotografie übertragen und damit sicherlich den Nerv der Zeit getroffen. Immer kleinere und leistungsfähigere Kameras bieten dem Fotografen viele der Möglichkeiten, die früher nur mit großem Equipment möglich waren.
Sicherlich führt diese Entwicklung zu mehr Konkurrenz in der Fotografie, denn jeder kann mit wenig Aufwand technisch hochwertige Bilder erstellen. Aber es ist auch ein schöner Weg: Weg von einer technischen Art der Fotografie und hin zu dem, was die Fotografie ausmacht. Kreativität, den entscheidenden Moment einzufangen und den besseren Blickwinkel zu finden. Zukünftig werden gerade diese Faktoren wohl immer stärker über Erfolg und Misserfolg entscheiden.
Denkt man die Evolutionsgrafik weiter, wird auch sicher nicht bei den Kompaktkameras das Ende erreicht sein. Früher oder später werden Produkte wie google glass die Art verändern, wie wir fotografieren. So ist durchaus vorstellbar, dass jeder Mensch, ähnlich wie bei einer dashcam im Auto, all das aufnimmt, was er sieht. Und es wird dann auch nicht lange dauern, bis die Qualität dieser Aufnahmen so gut ist, dass die Datengröße für Prints ausreicht. Kombiniert man das noch mit den Möglichkeiten der lytro, nachträglich Schärfeebenen zu legen, wird die Aufgabe des Fotografen vor allem darin bestehen, aus den Datenmengen die Bilder zu filtern, die ihm gefallen. Eine beängstigende Aussicht für Fotografen? Nicht unbedingt. Denn was all die Technik nie leisten wird, ist die Komposition des Bildes, die Wahl des Standpunktes und die ganz persönliche Entscheidung, welche Pixel es wert sind, zu einem Bild bearbeitet zu werden.
© Bild: Fuji