Silberpreis auf höchstem Niveau seit 1983 - Ein Problem für die analoge Fotoindustrie
Der Silbermarkt erlebt derzeit einen fast beispiellosen Höhenflug. Seit vergangenen September verteuerte sich das Edelmetall um mehr als 90 Prozent. Die erstmalige Genehmigung eines börsennotierten Fonds für Silber an der Wall Street trieb die Notierungen am 15.4.06 auf 13,03 $, den höchsten Stand seit 1983. Am Freitag, den 20.4.06 ging der Preis für eine Feinunze Silber um 13,8 Prozent auf 12,53 Dollar zurück - im Mai pendelt der Preis um 12 Dollar - immer noch ein hoher Stand.
Manager der analogen Fotoindustrie kommentierten diese Fakten so: "Bei Verbrauchsmaterialien wie Filmen werden Preisanpassungen folgten. Selbst wenn man sich auf dem Terminmarkt abgesichert hat, kann man sich so einer Entwicklung nicht entziehen."
Kodak hat aufgrund des Preisanstieges von Silber Sparmaßnahmen eingeleitet. Bei Produkten im medizinischen medizinischen Bereich wurden Preiserhöhungen angekündigt.
Fuji wiegelt dagegen ab. "Wir beobachten die Entwicklung, sehen im Augenblick aber noch keine Notwendigkeit zu handeln," sagte ein Sprecher. Der Konzern habe in den vergangenen Jahren den Silberbedarf deutlich senken können.
Die Fotoindustrie gehört zu den wichtigsten Abnehmern von Silber. Für Film- und Paperhersteller, die das Preisrisiko nicht durch Terminkontrakte abgesichert haben, kommen die hohen Silberpreise zur Unzeit. Der digital Anpassungs-prozess ist noch nicht abgeschlossen. Die Branche kämpft und der Druck ist hoch, wie das Beispiel der rasanten Pleite von Agfa Photo letztes Jahr gezeigt hat.
12.05.2006, Mike Biedermann