Die Ergebnisse der Jahresumfrage 2020/21 - Teil 6/8 - Auftragskalkulation als Fotograf
Wie kalkulieren Fotografen ein Jobangebot?
Es gibt etliche verschiedene Möglichkeiten, einen Auftrag zu kalkulieren und abzurechnen. Je nach Arbeitsbereich und Auftraggeber können sich völlig andere Optionen anbieten.
Ist eine Werbeagentur der Auftraggeber, ist ein gesonderter Posten mit Nutzungsrechten nicht unüblich. Fotografiert man für eine Privatperson, ist ein Pauschalpreis vielleicht für beide Seiten die beste Option. In den letzten Jahren stieg auch die Beliebtheit für Paketpreise, bei denen eine bestimmte Leistung vorher zu einem bestimmten Betrag definiert ist. Dies kann bei Hochzeiten sinnvoll sein und bietet den Auftraggebern von Anfang an eine Preistransparenz. Gibt der Fotograf diese Preise auf der Webseite an, kann der Kunde sich schon vor dem ersten persönlichen Kontakt informieren, ob der Fotograf ins Budget passt.
Neben dem BF Honorarrechner, der hilfreich ist um einen generellen Überblick über seine Kosten und den Jahresgewinn zu erhalten, gibt es gerade für Nutzungsrechte die mfm Liste, die gerne genutzt wird. Für die Shootingkalkulation sind weitere Hilfen vom BFF und AGD hilfreich. Mit etwas Erfahrung nutzen viele Fotografen auch häufig einfach ihr eigenes Bauchgefühl. Zudem stellt sich für viele Fotografen die Frage, ob sie bei einem zahlungskräftigen Auftraggeber höhere Preise verlangen, als bei einem zahlungsschwächeren.
Welche Hilfsmittel nutzen Fotografen für die Shootingkalkulation oder der Kalkulation der Nutzungsrechte?
Für so gut wie alle Fotografen ist das Bauchgefühl die wichtigste Hilfe bei der Kostenkalkulation. Die mfm Tabelle wird auch gerne zur Hilfe genommen. Etwas verwunderlich ist, dass lediglich 10% der Fotografen eine eigene Liste haben.
Wie viele Fotografen finden es gut, eine Leistung zu einem festen Paketpreis anzubieten?
Gerade wenn Fotografen Ihre Angebote mit Paketpreisen schon auf der Internetseite veröffentlichen, freut dies den Auftraggeber. Dies bedeutet aber auch, dass der Fotograf keine Möglichkeit hat, einen Kunden zu beraten und vorzufühlen, was er bereit ist auszugeben. Immerhin 38% der Fotografen halten diese Option für einen guten Weg.
Wie gut finden es Aufttraggeber, wenn der Fotograf Paketpreise anbietet?
Fast die Hälfte der Fotografen sind der Ansicht, dass vorher definierte, feste Paketpreise bei den Kunden sehr gut ankommen. Das ist deutlich mehr, als die 38% der Fotografen, die Paketpreise für eine sehr gute Option halten. Viele Fotografen agieren demnach in Bezug auf Paketpreise eher verhalten.
Passen Fotografen das eigene Honorar an die Kaufkraft eines Kunden an?
Hier gibt es eine recht gleichmäßige Verteilung von Fotografen, die dieses Mittel der Angebotserstellung nutzen und den Fotografen, bei denen die fotografische Leistung bei allen Auftraggebern gleich hoch kalkuliert wird. Sicherlich ist dies auch von jeweiligen Arbeitsbereichen abhängig.
Ein Porträtfotograf dürfte eher eine feste Preisliste haben. Und ein Fotograf, der für kleine und große Unternehmen arbeitet, dürfte in der Preisgestaltung eher flexibel sein.
Berechnen Fotografen oft Pauschalpreise inklusive aller Nutzungsrechte?
Der Trend in den letzten Jahren geht hin zu Pauschalpreisen, in denen die zeitlichen, räumlichen und inhaltlichen Nutzungsrechte inkludiert sind. Zum einen wünschen dies viele Auftraggeber, weil es einfach komplex ist, etwaige Beschränkungen der Bildnutzung in einem Unternehmen über Jahre hinweg zu gewährleisten und zum anderen ist die Nachverfolgung vor allem für die Fotografen, die viele Bilder produzieren, aufwendig.
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