Photography Sebastian Widmann
„Ich fotografiere einzigartige Momente, ohne aufdringlich zu sein“ - Fotograf Sebastian Widmann
BF: Was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotograf geworden?
Sebastian Widmann: Der Fotoapparat war und ist für mich ein Schlüssel, der mir die Tore in andere Welten öffnet. Das Fotografieren ermöglicht mir, fremde Menschen kennenzulernen und sie für eine kurze Zeit auf diesem Planeten zu begleiten. Durch meinen Beruf bin ich an Orte gekommen, an die ich sonst nie gefahren wäre, und habe Leute kennengelernt, die ich sonst nie getroffen hätte.
Ich darf ihre Geschichte erzählen und den Menschen, die zu Hause bleiben, die Welt, ein Event oder den Nachbarn ein wenig näher bringen.
BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?
Sebastian Widmann: Ich habe Fotojournalismus zusammen mit Sozialwissenschaften an der San Jose State University in Kalifornien, USA, studiert. Nach dem Ende meines Studiums bin ich 2001 in meine Heimatstadt München zurückgekehrt und habe als freier Fotograf angefangen zu arbeiten. Die ersten Aufträge kamen schon, bevor ich eine eigene Wohnung in München gefunden hatte. 2005 hatte ich mich dann entschlossen, ein Foto-Volontariat bei der Deutschen Presse-Agentur zu machen. Dieses führte mich nach Frankfurt und Hamburg, wo ich auch nach dem Volontariat noch ein bisschen weiter gearbeitet und gelebt habe. Seit 2009 bin ich nun wieder in München.
BF: Gibt es einen Bereich in der Fotografie, in dem Sie besonders gerne arbeiten? Was reizt Sie gerade an diesem Bereich und wie kam es dazu?
Sebastian Widmann: In der Reportagefotografie arbeite ich am liebsten. Ich mag es, mich einer Geschichte mit der Kamera zu nähern, die Akteure bei ihrer Tätigkeit bzw. in ihrem Leben zu begleiten und dabei die Momente, die großartige Fotos ausmachen, mit meiner Kamera festzuhalten.
BF: Welche waren bsiher Ihre schönsten Aufträge?
Sebastian Widmann: Ein Auftrag, der lange nach Beendigung in meinem Gedächtnis geblieben ist, waren zwei Reportagereisen für die GIZ, die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, nach Afghanistan, um dort den Fortschritt im Brunnenbau zu dokumentieren.
Es war ein tolles Erlebnis die Menschen vor Ort kennenzulernen und zu sehen, wie das Hilfsprojekt ihren Alltag verändert hat.
Ebenfalls großartig war der Auftrag, bei den Paralympics 2012 in London zu fotografieren. Die Stimmung, die Sportler und das ganze Drumherum waren einzigartig. Es waren lange Tage mit wenig Schlaf und viel Arbeit, die sehr viel Spaß gemacht haben.
BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job für Sie?
Sebastian Widmann: Ich sehe meine Arbeit als Fotograf als Berufung, ansonsten würde ich wahrscheinlich nicht so viel Schweiß, Herzblut und Zeit investieren.
BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Sebastian Widmann: Behandle andere so, wie du behandelt werden möchtest. Sei professionell und mache das, was dir Spaß macht.
BF: Was dürfen Kunden von Ihnen erwarten, wenn Sie gebucht werden? Was zeichnet Ihre Fotografie aus?
Sebastian Widmann: Eine höchst professionelle Herangehensweise, einzigartige Fotos und einen Service, der keine Wünsche offen lässt. Ich fotografiere einzigartige Momente, ohne dass ich mich in den Mittelpunkt dränge oder aufdringlich werde.
BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?
Sebastian Widmann: Gehe den Weg, der richtig für dich ist. Bist du jemand, der den Rahmen einer Schule braucht, dann studiere. Bringst du es dir lieber selber bei, dann mach dich im Internet schlau. Assistenz würde ich jedem ans Herzen legen. Nur so kann man auch sehen, ob Wunsch und Realität zueinander passen.
BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Sebastian Widmann: Ein gelungenes Bild weckt Emotionen.