Freie Fotografin Oana Popa
Oana Popa spricht über ihr Lieblingsbild aus 2015
BF: Hallo Frau Popa, sie haben als eines Ihrer liebsten Bilder aus dem Jahr 2015 ein Hochzeitsmotiv ausgesucht. In welchem Zusammenhang ist das Foto entstanden und was macht dieses Bild für sie persönlich zu Ihrem Lieblingsbild? Oana Popa: Mitte Juni habe ich diese besondere Hochzeit fotografiert, eine der schönsten, die ich 2015 fotografieren durfte. Diesen Ort haben wir zufällig auf dem Weg zur Feierlocation entdeckt und haben uns sofort entscheiden, dass wir dort Fotos machen wollen. Es ist mein Lieblingsfoto, weil ich seit langem ein solches Bild in meinen Vorstellungen hatte, und hier waren plötzlich alle Voraussetzungen erfüllt, wie z. B. die Umgebung, das Licht und der Blickwinkel. Alle Elemente in diesem Foto stehen gewissermaßen in Harmonie zueinander; das Weiß des Brautkleides und des Hemdes mit dem Weiß der Wolken, das Schwarz der Hosen mit den Schatten des Waldes und schließlich das farbliche und geometrische Gleichgewicht der drei Schichten: Himmel, Wald, Feld. BF: Würden Sie sagen, dass dieses Bild Ihre Art der Fotografie charakterisiert? Was ist Ihnen generell bei Ihren Aufnahmen besonders wichtig, worauf legen Sie am Meisten wert? Oana Popa: Ich fotografiere sehr gerne spontan und daher ist mir wichtig, dass das Hochzeitspaar so wenig wie möglich zur Kamera schaut. Beim Fotoshooting haben die zwei einen Moment für sich selbst, in dem sie sich nicht um ihre Gäste kümmern müssen - sie müssen von diesem Moment profitieren und vergessen, dass sie überhaupt fotografiert werden. Dann entstehen die schönsten Fotos. Dieses Bild ist ein gutes Beispiel dafür. BF: Wussten Sie eigentlich schon bei der Aufnahme, dass dies ein ganz besonderes Bild für Sie sein wird, oder hat sich das erst später im Auswahlprozess ergeben? Oana Popa: Ich hatte schon bemerkt, dass das ein besonderes Moment für das Brautpaar war, und dass auch der Ort als Hintergrund vielversprechend war. Ich wusste auch sofort, dass dieser Ort perfekt zu meinen Vorstellungen für ein solches Bild passte. Für mich sind das wichtige Voraussetzungen für eigenartige Fotos. Wir haben dort eine besonders schöne Serie von Fotos gemacht, diese Aufnahme wurde aber erst nach dem Fotoshooting zu meinem Lieblingsbild, weil dabei auch die Nachbearbeitung eine wichtige Rolle spielt. BF: Wo sehen Sie Ihren Fokus in diesem Jahr: auf People-, Hochzeitsfotografie oder Foodnahmen und welche fotografische Motivation begleitet Sie ins Jahr 2016? Gibt es schon fest geplante freie Projekte oder einen "Traumjob" in Aussicht? Oana Popa: Der Fokus wird erstmal weiter auf Hochzeitsfotografie stehen, was ich immer wieder gerne mache. Dieses Jahr möchte ich etwas kreativer arbeiten und mich eventuell auch im Bereich des Grafikdesigns weiterentwickeln. Unter anderem möchte ich gerne mein Hochzeitsangebot erweitern, z. B. mit selbst gestalteten Einladungen und Danksagungskarten. Ich bin davon überzeugt, dass Fotografie und Grafikdesign zwei gute Freunde sind, die sich gegenseitig ergänzen. Gestalterische Prinzipien können von einer Bildsprache in die andere übersetzt werden und das motiviert mich zum Experimentieren. Darüber hinaus möchte ich zukünftig gerne Kinderbücher illustrieren und Lehrfilme gestalten.