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Fotograf Michael Pruckner

"Ein starkes Bild erreicht die Menschen auch emotional" - 9 Fragen an Fotograf Michael Pruckner

 

BF: Herr Pruckner, was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotograf geworden?
Michael Pruckner: Ich liebe Bilder und schöne Inszenierungen. Schon in meiner Jugend habe ich fotografiert, gefilmt und mich intensiv mit Computergrafik beschäftigt. Die Kameras und mein Rechner sind für mich ein Ausdrucksmedium und die Möglichkeit, Ideen umzusetzen.

BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig?
Michael Pruckner: Als Jugendlicher bekam ich meine ersten Aufträge Internetseiten/Shops zu programmieren und dazu habe ich dann auch schon Bilder oder Filme gemacht. Später wurde die Fotografie und Filmerei dann immer stärker.

BF: Sie bieten neben Produkt-, Portrait- und Werbefotografie auch Videos an?
Michael Pruckner: Mein Schwerpunkt ist hier nicht klar auszumachen. Ich mache alles, was mit stillen und bewegten Bildern zu tun hat. Meistens für mittelständische Unternehmen und Agenturen.

BF: Werden Fotografie und Film verschmelzen und zukünftig jeder Fotograf auch Videos anbieten?
Michael Pruckner: Das denke ich nicht. Es sind zwar zwei ähnliche Sparten, aber es gibt auch große Unterschiede und ein guter Fotograf macht nicht automatisch auch gute Filme und umgekehrt. Dazu braucht man dann doch noch spezifischere Kenntnisse und Erfahrung. Es lässt sich aber gut verbinden. Beim Foto steht ganz klar das einzelne Bild im Vordergrund und man versucht möglichst viel damit auf einmal auszusagen. Beim Film spielt natürlich auch die Optik eine wichtige Rolle, aber dort steht die Geschichte und die Stimmung, bzw. die ganze Komposition aus Bild, Story und Ton im Vordergrund. Auch wenn die Bilder toll sind, kann z.B. unpassende Musik oder ein schlechter Schnitt den kompletten Film ruinieren.

BF: Welche waren Ihre zwei schönsten Aufträge?
Die meisten Aufträge haben mir sehr viel Spaß gemacht. Insofern möchte ich das gar nicht auf 2 Highlights reduzieren. Ich genieße Aufträge, die draußen in den Bergen sind, denn dort kann ich auch noch meine Outdoorerfahrung als Ex-Profisportler einfließen lassen. Genauso mag ich aber auch Jobs, bei denen ich viel kreativen Spielraum habe und bei denen ich mich technisch austoben kann z.B. mit viel Postproduktion oder Animationen.

BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job?
Das ist definitiv eine künstlerische Berufung. Ich beschäftige mich dauernd mit Bildern. Ob mit fremden oder meinen eigenen. Aber ich bin auch Dienstleister. Dem Kunden muss es am Ende gefallen und da spielt dann mein persönlicher Geschmack manchmal eine untergeordnete Rolle.

BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Niemals aufgeben, aktuell bleiben und immer an sich glauben. Dann kann man auch Andere von sich überzeugen.

BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?
Es gibt viele Möglichkeiten und jeder sollte einfach die passende für sich suchen. Jemand, der sich gerne irgendwo anstellen lassen möchte, wird sich wahrscheinlich eher ausbilden lassen. Machertypen und Leute mit viel Vorerfahrung können sich auch gut als Assistent versuchen. Jedenfalls geht im Beruf Fotograf nichts über praktische Erfahrung.

BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto? 
Das liegt ja grundsätzlich im Auge des Betrachters. Ein gutes Foto bei einem Job ist das, das meinem Kunden gefällt. Ein gutes Bild als Künstler ist das, das mir am besten gefällt und idealerweise noch ganz vielen Anderen. Grundsätzlich muss das Gesamtpaket aus Aussage, Komposition, Farbstimmung und technischer Qualität stimmen.
Bilder für die Werbung sollten unbedingt auf die richtige Aussage optimiert werden, denn ich möchte damit ja ein Produkt verkaufen. Dafür gibt es viele Wege. Ein starkes Bild erreicht die Menschen auch emotional.


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