Fotograf Michael Magulski
"Nahezu jeder meine Aufträge ist schön." - Interview mit Fotograf Michael Magulski
BF: Was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotograf geworden?
Michael Magulski: Mir gefällt es, jeden Tag aus jedem Projekt das Beste zu machen. Jeder Kunde ist anders und das macht es gerade so interessant. Schon im jungen Alter von 12 Jahren habe ich mit der Pocket Kamera gerne und viel fotografiert. Da dann auch noch ein guter Freund der Familie Fotografenmeister war, waren die Weichen für diesen Bereich schnell gestellt. Mit 16 hatte ich meine Ausbildung angefangen. BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?
Michael Magulski: Als ich die Ausbildung anfing, war noch Kleinbildfilm und selber entwickeln angesagt. “Digital” war noch ein absolutes Fremdwort. Nach meiner abgeschlossenen Ausbildung ging die Reise erst einmal in eine ganz andere Richtung. Ich habe quasi über 20 Jahre lang erst einmal den Job des Fotografen an den Nagel gehängt. Erst seit 3 Jahren bin ich wieder zurück zu meinen Wurzeln gekehrt. Da ich auf einer kleinen Insel lebe, ist das mit meinen Fachgebieten, Business Portrait und Sport Portrait, nicht ganz so einfach. Daher bin ich in ganz Deutschland unterwegs und liebe es, an verschiednen Orten unseres Landes aktiv zu sein. BF: Gibt es einen Bereich in der Fotografie, in dem Sie besonders gerne arbeiten? Was reizt Sie gerade an diesem Bereich und wie kam es dazu?
Michael Magulski: Die People- und Aktfotografie, da ich den intensiven Umgang mit Menschen liebe. Ich schaue mir den Menschen an und sehe dann schon die fertigen Bilder vor meinem inneren Auge. Mein Ziel ist es, von jedem Menschen die perfekte Seite zu zeigen und ihn buchstäblich ins rechte Licht zu rücken. BF: Welche waren Ihre zwei schönsten Aufträge und warum?
Michael Magulski: Nahezu jeder meine Aufträge ist schön. Wenn der Kunde eine Erwartung hat und man diese übertrifft, ist der Kunde superglücklich. Das ist für mich das schönste Feedback. BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job?
Michael Magulski: Ich lebe mein Leben und die Fotografie ist ein Teil davon. Ohne diesen Teil könnte ich nicht leben. Auch wenn das abgedroschen klingt: Es ist für mich eine absolute Berufung, ein Job, in dem ich angekommen bin. BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Michael Magulski: Fleiß, Fleiß, Fleiß und niemals aufgeben. Man muss an sich selber glauben und sich spezialisieren. Denn ein guter Fotograf zeichnet sich nicht dadurch aus, dass er alles fotografieren kann, sondern, was er macht, macht er perfekt. BF: Was dürfen Kunden von Ihnen erwarten, wenn Sie gebucht werden? Was zeichnet Ihre Fotografie aus?
Michael Magulski: Professionelles und pünktliches Erscheinen sowie die Abgabe der fertigen Arbeiten innerhalb kürzester Zeit. Was meine Fotografie auszeichnet, ist schwer zu sagen. Ich beschäftige mich mit jedem einzelnen Auftrag sehr lange. Auf ein Shooting bereite ich mich sorgfältig vor, indem ich die Location checke und mich informiere, was der Kunde genau macht und wie die Bilder seiner Mitbewerber aussehen. Außerdem gibt es immer ein persönliches Vorgespräch mit dem Kunden. All das ist unumgänglich, damit der Kunde auch so dargestellt wird, wie er wirklich ist. Der Kunden soll auf den Bildern genauso rüberkommen, wie er in natura ist. BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?
Michael Magulski: Generell würde ich sagen: Bleib dir und deiner Linie in jedem Fall treu. Kopiere keinen Anderen, sondern finde deinen eigenen Weg.
Ich finde es sehr schade, dass die Berufsbezeichnung „Fotograf“ nicht mehr geschützt ist. Dieses macht es vielen Kollegen auf dem Markt schwer und den Neueinsteigern auch. Jedem Anfänger würde ich eine gute Ausbildung empfehlen, sei es eine 3-jährige Lehre oder wenn ich schon ein ambitionierter Fotograf bin, die Weiterbildung mit professionellen Workshops. Wie ich schon erwähnt habe, ist es sehr wichtig, sich zu spezialisieren. Und von vornherein einen fest kalkulierten Preis zu nehmen. Denn das ist das Hauptproblem im Fotomarkt: Die Preise werden durch viele Anbieter (egal ob Profi oder Hobbyknipser) kaputtgemacht. Klar bleiben am Anfang unbezahlte TFP-Projekte nicht aus. Ich mache selber auch viele, aber in erster Linie nur, um meine neue Ausrüstung zu testen. BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Michael Magulski: Für mich ist ein gutes Foto, ein Foto, was man länger als 5 Sekunden betrachtet. Die Geschmäcker sind so verschieden, dass man nicht sagen kann, welches ein gutes oder schlechtes Foto ist.