Fotograf Michael J. Rüttger
Burnout - das neue freie Projekt von Fotograf Michael Rüttger
"Ausbruch aus dem Alltag mit seiner Routine und seinen Grenzen, welche durch die Gesellschaft gesetzt sind.
Das Individuum, der einzelne Mensch, wird nicht von der Gesellschaft wahrgenommen.
Verbogen nach der Rahmenstruktur des Alltags, da außerhalb dessen kein sicher gewusstes Leben ist.
Die Folge davon ist der innere Zerfall - burnOUT.
Kann die Seele und das "Anderssein" noch außerhalb der Grenzen entstehen?
Wir scheinen wie Puppen des Alltags, deren Seele verkommt.
Wir wollen ausbrechen!
burnOUT."
BF: Herr Rüttger, Sie haben sich in Ihrem aktuellem Projekt mit "burn out" beschäftigt. Welchen Bezug haben Sie zum Thema?
Michael Rüttger: Es ist natürlich nicht das Burnout-Syndrom gemeint, eher ein bildlicher Ausbruch aus dem Alltag und der Folge des inneren Zerfalls. Das „Anderssein“ steht im Fokus.
BF: Was ist Ihre Motivation, an freien Projekten wie diesem zu arbeiten? Nutzen Sie die Bilder für Ihre Neukundenakquise?
Michael Rüttger: Für eine Neukundenakquise sind die Fotos nicht gedacht. Freie Projekte wie diese mache ich, weil ich Lust drauf habe. Und weil es Spaß macht. Das ist für mich genug Motivation.
BF: Wie viel Zeit und Geld investieren Sie in Projekte wie diesem?
Michael Rüttger: Ich investiere sehr viel Zeit in meine freien Projekte. Von der Idee bis hin zu den fertigen Fotos sind ca. 3 Monate vergangen. Die Kosten halten sich zum Glück in Grenzen.
BF: Versuchen Sie inhaltlich und von der Stilistik in freien Projekten einen Kontrapunkt zu Ihrer täglichen Arbeit zu setzen? Gerade die Farbintensität der Bilder sticht aus den heutzutage üblichen eher gedeckten Farben deutlich hervor.
Michael Rüttger: Einen Kontrapunkt setze ich mit meinen freien Arbeiten nicht. Meine Fotos sind vom Stil her immer sehr ähnlich. Sie sollten es auf jeden Fall sein.
Die Farbintensität und die Kontraste der Serie sind natürlich bewusst gewählt und sind ein wichtiger Faktor. Es geht schließlich um Ausbrennen/Ausbrechen. Ungesättigte oder gedeckte Farben wären dort eher unpassend, wie ich finde.
BF: Haben Sie ein weiteres Projekt in Planung bzw wie häufig im Jahr setzen Sie eigene Ideen um? Wie wichtig ist dies für Ihre tägliche Arbeit als Fotograf?
Michael Rüttger: Freie Projekte sind bei mir immer in Planung. Das ganze Jahr über. Viele überschneiden sich dabei auch. Ca. 6-8 freie Projekte mache ich im Jahr. Diese Projekte sind für meine tägliche Arbeit extrem wichtig, da ich meine eigenen Ideen von Anfang bis Ende alleine und ohne Kompromisse umsetzen kann.
Fotograf & Bearbeitung: Michael J. Rüttger
MakeUp & Model: Carolina Brinkmann
Produzent & Model: Lars Ahnfeldt
Outfits: Julia Starp