Fotografen Verzeichnis deutscher Berufsfotografen:

Fotografin Josie Farquharson

"Auftragsfotografie kann sehr privat sein" - Fotografin Josie Farquharson im Interview

 

BF: Hallo Frau Farquharson, wie viele andere auch sind Sie auf kleineren Umwegen zur Fotografie bekommen. Wie war das bei Ihnen genau?
osie Farquharson: Ich habe früher nie wirklich mit dem Gedanken gespielt, Fotografin zu werden. Über fünf Jahre war ich begeisterte Schauspielschülerin, danach habe ich meinen Bachelor of Engineering absolviert, nebenbei in einer Bar gejobbt und erst 2010 realisiert, dass die Fotografie mein eigentlicher Weg sein könnte. Etwas bildlich darzustellen und andere damit zu begeistern, weil sie in diesem Moment nicht das Gleiche gesehen haben, fand ich schon immer gut. Viele in meinem Freundeskreis mussten für mich damals vor einem aufgehängten Bettlaken posieren. Mein Kinderzimmer war somit schon mein eigenes Studio. Die Idee, andere mit etwas zu begeistern, was mir nie schwer fiel, war dann ein starker Antrieb für mich!   BF: Haben Sie dann eine fotografische Ausbildung genossen oder wie haben Sie begonnen? Josie Farquharson: Ich bin einfach durch meine eigene Schule gegangen. Ich habe an viele Türen geklopft, mich als Assistentin angeboten, gebeten, anderen über die Schulter schauen zu dürfen, zur Inspiration in Zeitschriften geblättert und viel, viel selbst ausprobiert. Deswegen, glaube ich, war der technische Teil für mich am Anfang schwieriger als für einen klassisch ausgebildeten Fotografen. Ich wusste immer ziemlich genau, wie das Bild aussehen sollte, aber dazu musste natürlich die Kamera mitspielen. Über die Jahre habe ich ein paar Kameras kennenlernen dürfen und gelernt mit Licht umzugehen. Im Jahr 2011 bin ich nach Sydney gezogen. Dort habe ich mich zum ersten Mal außerhalb meiner Komfortzone als Fotografin beweisen müssen. Das war ein gutes Gefühl und hat mich auf meinem Weg in die Fotografenwelt bestärkt. Das dazu gewonnene Selbstbewusstsein hat mir definitiv auch bei meiner damaligen Position als Studioleitung geholfen.   BF: Sie arbeiten viel im Peoplebereich, was reizt Sie gerade an diesem Bereich und wie kam es dazu? Josie Farquharson: Ich habe mich im Laufe der Zeit immer mehr auf Menschen fokussiert. Zum einen brauche ich die Interaktion mit Menschen und zum anderen wird mir eine Landschaft oder ein Auto nie so ein Feedback geben können, wie die Person, die ich fotografiert habe. Ich denke, dass jeder Fotograf irgendwann merkt auf welchem Gebiet er gut ist. Es macht wenig Sinn, sich als Hundefotograf zu präsentieren, wenn man mit Hunden eigentlich nicht umgehen kann.   BF: Sie hatten mittlerweile sicherlich schon etliche spannende Aufträge, aber was schätzen Sie am Beruf besonders? Josie Farquharson: Die Abwechslung in meinem Alltag ist eine der schönsten Eigenschaften der Fotografie und meiner Selbstständigkeit. Ein Auftrag hat zum Beispiel dazu geführt, dass ich in Brasilien eine wundervolle Hochzeit festhalten durfte. Die Zusammenarbeit mit einer australischen Schuhmarke war ebenfalls super interessant. Es können aber auch kurze Begegnungen sein, die mich inspirieren und prägen. Man muss,  meiner Meinung nach, nur mit offenen Augen und Armen durch die Welt laufen, um Tolles erleben zu können.   BF: Sehen Sie sich eigentlich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job? Josie Farquharson: Ich denke, dass andere mich eher als Künstler ansehen, als ich es selbst tue. Ich kreiere nicht jeden Tag Meisterwerke oder habe eine aussagekräftige Botschaft in jedem meiner Bilder. Ich bin an manchen Tagen kreativer, als ich es anderen Tagen bin. Die Kunst ist, mich immer wieder neu inspirieren zu lassen, die Welt um mich herum wahrzunehmen und nicht durch das Leben zu huschen. Die Fotografie ist für mich ein Weg, ein Gefühl auszulösen, jemanden zum Nachdenken anzuregen und zu entschleunigen.   BF: was ist Ihr Erfolgsrezept in der Fotografie? Josie Farquharson: Erfolgreich wird man heutzutage, schneller als früher, bestimmt durch das Internet. Es bietet so viele Möglichkeiten, seine Bilder zu präsentieren oder durch die Bildbearbeitung bessere Effekte zu erzielen. Was aber natürlich nicht bedeutet, dass der Erfolg von Dauer ist. Ich glaube, als Fotograf oder als Mensch generell, solltest du immer etwas finden, was sich echt anfühlt. Langeweile, Zweifel und Sinnfragen werden einem jedoch ganz bestimmt in jedem Job einmal über den Weg laufen. Aber wenn du etwas tust, was du zu 100% fühlst und liebst, sind nicht nur deine Kunden, sondern auch dein inneres Ich zufriedengestellt.   BF: Was dürfen Kunden von Ihnen erwarten, wenn Sie gebucht werden? Was zeichnet Ihre Fotografie aus? Josie Farquharson: Jeder Kunde kann davon ausgehen, dass ich zu 110% vorbereitet bin und ihn oder sie als eine Art Freund behandeln werde, da ich die Fotografie als eine sehr private Sache ansehe. Ich nehme mir Zeit für ihn oder sie und das ist gegenwärtig ein Luxus in jedem Job.   BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen? Josie Farquharson: Das ist schwer zu sagen. Ich bin selbst Quereinsteiger, aber dafür muss man gemacht sein. Ich denke, die beste Mischung ist es, sich selbst auszuprobieren und anderen über die Schulter zu schauen. Vor allem sollte man neugierig bleiben und keine Angst vor dem Scheitern haben.   BF: Zu guter Letzt: Was macht für Sie persönlich ein Bild zu einem guten Foto? Josie Farquharson:Ein gutes Foto braucht eine Geschichte dahinter oder und ein tolles Zusammenspiel von Licht!    
Newsletter Anmeldung Berufsfotografen
Ich abonniere den kostenlosen Newsletter und habe die Datenschutzerklärungen gelesen und akzeptiert.


Datenschutzerklärung kostenloser Newsletter

Sie stimmen dem kostenlosen Erhalt des Newsletters der Miss Audrey UG (haftungsbeschränkt) zu. Der Newsletterversand erfolgt per E-Mail. Der Newsletter enthält Informationen über fotografische und verwandte Themen, über Produkte und Angebote für Fotografen und Selbstständige. Ihre personenbezogenen Daten, die wir für den Versand des Newsletters verarbeiten, werden nicht an Dritte weitergegeben oder Ihnen zur Verfügung gestellt. Sie können den Erhalt des Newsletters jederzeit mit Wirkung für die Zukunft per Email an mail@berufsfotografen.de oder postalisch an die im Impressum angegebene Adresse abbestellen.

Jobangebote wie diese automatisch per Mail erhalten?

Alle Fotografen, die mit einem Silber- oder Goldeintrag registriert sind, erhalten Jobs aus der jeweiligen Region, die Auftraggeber über die Jobbörse einstellen, per Mail zugesendet.

Wenn auch Sie zukünftig diese Jobangebote per Mail erhalten möchten, registrieren Sie sich bitte mit einem Silber- oder Goldeintrag.

Weitere Features zur Selbstvermarktung als Fotograf, die Ihnen ein Eintrag bietet:

  • Jobangebote über die Mailunktion
  • News im eigenen Profil veröffentlichen
  • PDF und vCard Ihres Profils zum Download für Kunden
  • Vita, Referenzen, Verlinkungen, Google Maps
Jetzt eintragen