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"Hauptsache man liebt, was man tut!" 7 Fragen an die Fotografin Jeanette Schuster

 

BF: Frau Schuster, was ist für Sie das Tolle am Beruf Fotograf?
Jeanette Schuster: Ich mag besonders den Moment, die Vielfalt und das Licht in seinen vielfältigen Stimmungen und Möglichkeiten!  

BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie Als Fotograf selbstständig?
Jeanette Schuster: Nach meiner Ausbildung zum Fotofachlaboranten habe ich eine zweijährige Ausbildung als Fotografin absolviert. Die Kenntnisse aus dem Labor waren dabei sehr nützlich. Anschließend habe ich als "Fotoassi" bei verschiedenen Fotografen gearbeitet und wurde anschließend stellvertretende Fotostudioleiterin bei der damaligen Kriegbaum KG. Im Anschluss habe ich mir noch einen Traum erfüllt und ein Grafikstudium in Basel gemacht. Seit 1998 bin ich als Fotografin selbstständig ;-)

BF: Sie bieten von Stillife-, Produkt-, Food-, Architektur-, bis zur Peoplefotografie ein breites Spektrum an - wo liegt Ihr Schwerpunkt und wer sind typischer Weise Ihre Auftraggeber?
Jeanette Schuster: Ja - ich biete tatsächlich ein breites Spektrum an Fotografie an, da ich bei allen Projekten mit Herzblut dabei bin. Ich fotografiere gerne People - genauso gerne wie Produkte, Häuser oder Reportagen.
Ein Schwerpunkt, wenn man es so nennen mag, ist die Textilfotografie von Tischwäsche, Damaste, Stoffen, Handarbeiten und Spitzen. Hier kommt zusätzlich zur Fotografie das Styling und die Requisitenbeschaffung hinzu, das ist interessant und spannend. Es ist sehr schön, die Anmut von Stoffen ins Bild umzusetzen.
Die Auftraggeber sind somit auch genauso breit gefächert wie mein Angebot an Fotografie. Ich arbeite zum Einen für Privatpersonen, zum Anderen für Unternehmen, die ihre Produkte oder auch ihre Mitarbeiter oder die Produktion "ins rechte Licht gerückt" haben möchten. Meistens werden die Bilder für Kataloge, Flyer oder die Homepage verwendet.

BF: Welcher war Ihr bisher schönster Auftrag?
Jeanette Schuster: Das ist schwer zu beantworten. Ich finde, alle meine Aufträge haben etwas Schönes. Sei es die Reportage einer Yogastunde oder aber die Dokumentation des Produktionsablaufes in einer Weberei oder die Aufnahmen für eine Arztpraxis. Selbst einen Dachziegel vor der Kamera zu haben, kann genauso schön sein wie ein Baby, einen Hund oder eine Familie zu portraitieren.
Die Abwechslung macht's, es immer spannend und interessant – und gerade das ist ja das Schöne am „Fotograf sein“. Besonders schön ist es natürlich, wenn man das Leuchten in den Augen der Kunden sieht, so bald sie die Aufnahmen sehen. Das freut mich und das sind besonders schöne Momente!

BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung, oder ist das ein ganz normaler Job für Sie?
Jeanette Schuster: Lebenskünstlerin bin auf alle Fälle! Ich sehe mich eher als Handwerkerin, die ihre Technik beherrscht, sprich die mit Kamera und Licht umgehen kann. Wenn es angemessen ist, bringe ich gerne auch „künstlerische“ Aspekte in die Arbeit mit ein. Das hängt ein ganzes Stück weit vom Projekt ab. Bei Produktaufnahmen ist man mehr der Handwerker, bei Reportagen oder freien Projekten darf es dafür mehr vom Künstler sein. Da gibt es gar keine klare Trennung. Wo fängt Kunst überhaupt an und wo hört Sie auf? Ich finde die Fotografie schon ein Stück weit „Berufung“, wobei ich mich mit dem Wort ein wenig schwer tue. Talent oder Gabe als Bezeichnung finde ich besser. Man kann sicherlich viel lernen – aber den Blick, das Gefühl und das Auge für das Licht, für Motive, für die Grafik eines Motivs, das hat man oder hat man nicht! Hierzu noch eine nette Anekdote von Helmut Newton in einem Restaurant: Der Koch sagt zu ihm: “Ihre Fotos gefallen mir, Sie haben bestimmt eine gute Kamera!” worauf Helmut Newton antwortet: “das Essen war vorzüglich – sie haben bestimmt gute Töpfe!”

BF: Wie behauptet man sich möglichst lange als Fotograf und was raten Sie jungen Menschen, die Fotograf werden wollen?
Jeanette Schuster: Gute Frage - ich kann nur für mich sprechen: immer am Ball bleiben, neugierig sein, Trends beobachten und bei allem sich selbst treu bleiben!
Um Fotograf zu werden gibt es keinen richtigen Weg. Der eine kommt als Quereinsteiger zur Fotografie und macht seinen Weg und der andere studiert. Hauptsache ist, dass man liebt, was man tut!

BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Jeanette Schuster: Wenn es mich emotional berührt - das können ganz unterschiedliche Aspekte sein, das Licht, die Botschaft, die Gestaltung oder der Inhalt des Fotos.

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