Freier Fotograf Benno Cray
Klar, sachlich und fokussiert - Fotograf Benjamin Cray im Interview
BF: Hallo Herr Cray, was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie eigentlich Fotograf geworden?
Benjamin Cray: Das Besondere an meinem Beruf ist, dass man immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt wird. Sei es im Kleinen oder im Grossen. Das fängt bei der Suche nach besonderen Locations an heisst aber auch, dass man sich schnell Gedanken machen muss wie man mal eben einen Busch aus dem Bild oder eine Requisite in das Bild bekommt. Diese facettenreiche Arbeit war mir am Anfang gar nicht so bewusst. Ich wollte Fotograf werden weil ich gestalten wollte aber überhaupt nicht malen kann.
BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?
Benjamin Cray: Ganz klassisch habe ich eine Ausbildung zum Fotografen in einem Portraitstudio in Hamburg gemacht. Zugegebenermassen habe ich dort nur den Umgang mit Menschen und Kunden gelernt. Fachlich war die Ausbildung nicht sehr lehrreich; auch der Teil in der Berufsschule. Die richtige Druckbetankung gab es dann im Anschluss in meiner Zeit als freier Assistent. Dort habe ich einige Jahre für diverse Fotografen im In- und Ausland gearbeitet und so viele verschiedene Arbeitsweisen kennengelernt. Nach und nach kamen dann auch die ersten Aufträge bis ich ab 2009 das Assistieren gelassen habe.
BF: Gibt es einen Bereich in der Fotografie, in dem Sie besonders gerne arbeiten?
Benjamin Cray: Ich liebe Autos! Und so bin ich auch lange in der Autofotografie verwurzelt gewesen. Ich mag das aufwendige, technische Arbeiten. Ganz neu für mich entdeckt habe ich die Corporate Fotografie. Dort bekommt man einen Einblick in verschiedenste Unternehmen und hat oft auch das Gefühl bei einer guten Sache dabei zu sein.
BF: Manche Aufträge sind emotional oder inhaltlich besonders schön. Hatten Sie einen Auftrag, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Benjamin Cray: Es kling immer ganz toll wenn man nach Sonstwo fährt um Fotos zu machen. Dass es schlussendlich Arbeit ist kann man selten vermitteln. Aber natürlich gibt es da rührende Szenen wenn z.B. der Bürgermeister eines verschlafenen Bergdorfs in Portugal zu einem grossen Essen einlädt weil er stolz ist, dass ein deutsches Fototeam extra angereist ist um in seinem Ort zu fotografieren oder auch die eindrucksvollen Momente wie ein Helikopterflug über Rio de Janeiro.
BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job?
Benjamin Cray: Der Fotograf ist ja unter den Handwerkern der Paradiesvogel. Für mich ist die Fotografie eher Handwerk als Kunst aber auch eher Berufung als nur Job. Meine Arbeit muss kreativ sein aber vor allem auch für den Kunden funktionieren. Denn das aller tollste Foto bringt nix wenn niemand damit was anfangen kann.
BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Benjamin Cray: Das ist die Frage aller Fragen, die sich auch nicht nur Fotografen stellen sondern auch für jede andere Berufsgruppe interessant ist. Ich denke, dass man Neugierig bleiben und Veränderungen zulassen muss.
BF: Was dürfen Kunden von Ihnen erwarten, wenn Sie gebucht werden? Was zeichnet Ihre Fotografie aus?
Benjamin Cray: Ich selber finde meine Arbeiten klar, sachlich und aufgeräumt. Fokussiert. Meine Kunden dürfen erwarten, dass ich voll bei der Sache für sie bin. Ich bin begeisterungsfähig und habe technisches Verständnis. Somit fällt es mir leicht mich in den Kunden hineinzuversetzen und für ihn die Bilderwelten zu generieren die er braucht. Und nicht unerwähnt darf bleiben, dass ich immer um eine gute Stimmung bei der Arbeit bemüht bin.
BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?
Benjamin Cray: Da gibt es kein Patentrezept. Ich bin ein Mensch des Machens, daher war für mich die Assistenzzeit besonders lehrreich. Wichtig ist, dass man sich bei allem was man lernt selber Feedback gibt was man gelernt hat und was man wie macht oder eben halt nicht.
BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Benjamin Cray: Frech könnte ich sagen: Wenn ich es gemacht habe! Aber am ehesten wenn es seine Botschaft schnell überträg. Und am Besten wenn es beim Betrachter in Kopf bleibt.
BF: Vielen Dank!
.