Fotografin Barbara Buderath
Barbara Buderath spricht über ihr Lieblingsbild aus dem Jahr 2015
BF: Hallo Frau Buderath, sie haben als eines Ihrer liebsten Bilder aus dem Jahr 2015 das Composing eines Produktfotos ausgesucht. In welchem Zusammenhang ist das Foto entstanden und was macht dieses Bild für sie persönlich zu Ihrem Lieblingsbild? Barbara Buderath: Die Anlage wurde von mir in einer Fabrikhalle fotografiert und dann mit dem beliebten Photoshop und einigen Bildern aus dem Archiv schwimmfähig gemacht. Es handelt sich um eine Anlage zur Stromerzeugung für ein Schiff. Die Kombination aus einem guten Produktfoto und einer Wertsteigerung durch einthematisch und handwerklich gelungenes Bildcomposing. Hier wurde von mir kein schlecht fotografiertes Objekt „gerettet“, denn auch das Originalbild kann als Produktfoto für sich alleine glänzen. Für die den Kunden ist natürlich das Bildcomposing ehe Image fördernd als die reine Produktaufnahme. BF: Würden Sie sagen, dass dieses Bild Ihre Art der Fotografie charakterisiert? Was ist Ihnen generell bei Ihren Aufnahmen besonders wichtig, worauf legen Sie am Meisten wert? Barbara Buderath: Teilweise - in erster Linie bin ich Industriefotografin. Meine „Modelle“ kommen überwiegend aus dem Sondermaschinenbau und zeichnen sich oft nicht durch besonderen oberflächlichen Chic aus. Die Herausforderung und die Freude an dieser Arbeit liegt für mich darin, aus einer unscheinbaren "Kiste mit viel Kabelsalat" ein die inneren Hightech-Werte wiederspiegelndes Foto zu machen - mittels Licht und Perspektive und manchmal auch mit Hilfe des Bildcomposings. Dabei kommt mir sicherlich mein Grafik-Design Studium zu Gute. Statt mit Farbe auf Papier zu malen oder zu zeichnen, nutze ich die Paletten von Photoshop. Die Grundlage bei mir bildet aber immer ein gutes Fotos und eine gute Idee. „Verschlimmbessern“ gibt es nicht. BF: Wussten Sie eigentlich schon bei der Aufnahme, dass dies ein ganz besonderes Bild für Sie sein wird, oder hat sich das erst später im Auswahlprozess ergeben? Barbara Buderath: Nein - vor mir stand ein sehr großer Edelstahlcontainer in dem sich ein Aggregat zur Stromerzeugung für ein restauriertes Schiff verbarg. Im Laufe der Aufnahme kam die Idee auf, Produkt und späteres Einsatzgebiet zu verschmelzen und so habe ich mich an die Umsetzung gemacht. Alte Marinegemälde des 19. Jahrhunderts haben eine farbliche Orientierung geboten. BF: Wo sehen Sie Ihren Fokus in diesem Jahr: auf Industrie-, Architektur oder Werbeaufnahmen und welche fotografische Motivation begleitet Sie ins Jahr 2016? Gibt es schon fest geplante freie Projekte oder einen "Traumjob" in Aussicht? Barbara Buderath: Der Fokus liegt weiter auf dem Schwerpunkt Industriefotografie und ich freue mich über jeden Auftrag - man weiß ja nie was aus einer Aufnahme werden kann.