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Fotograf BA AP Björn Albert

"Die Fachkamera ist oft meine erste Wahl"- Fotograf Björn Albert im Interview

 

BF: Herr Albert, was ist für Sie das Tolle am Beruf, warum sind Sie Fotograf geworden?
Björn Albert: Als sehr visuell orientierter Mensch erfreue ich mich stets daran, etwas Ästhetisches, Schönes zu erschaffen. Fotografie bedeutet für mich einen bestimmten Augenblick, eine spezielle Gegebenheit und / oder einen Zustand festzuhalten. Von entscheidender Bedeutung ist für mich dabei, wie dies geschieht. Dafür nutzte ich die vielfältigen, kreativen Gestaltungsmöglichkeiten der Fotografie, um das Endprodukt, also das fertige Bild, so nahe wie möglich an das Bild heranzuführen, wie ich es vor Ort mit meinen Augen gesehen habe, beziehungsweise sehen wollte. Die Anwendung dieser vielfältigen, kreativen Gestaltungsmöglichkeiten bereitet mir neben dem fertigem Endprodukt großen Spaß.

BF: Welche fotografische Ausbildung haben Sie und seit wann sind Sie als Fotograf selbstständig? Wie schnell kamen die ersten Aufträge?
Björn Albert: Die ersten technischen Grundlagen, wie die Handhabung einer semiprofessionellen Spiegelreflexkamera, das Entwickeln der Filme und das Vergrößern, habe ich mit 12 Jahren von meinem Vater gelernt. Seitdem hat mich die Fotografie immer begleitet, auch wenn andere Bereiche wie z.B. das Filmemachen, oder selbst ein Ausflug in ein Physik-Studium von Interesse waren. Von 1991 - 1993 habe ich dann die Ausbildung am Lette Verein Berlin absolviert. Direkte Auftragsarbeiten habe ich anfangs weniger angenommen, sondern viel frei gearbeitet, was auch jetzt noch eine wichtige Rolle in meiner Fotografie spielt.

BF: Gibt es einen Bereich in der Fotografie, in dem Sie besonders gerne arbeiten?
Björn Albert: Zurzeit arbeite ich sehr gern im Bereich der Architekturfotografie. Hier bieten sich mir sehr viele kreative Gestaltungsmöglichkeiten und gerade in diesem Bereich zahlt es sich besonders aus zu wissen, wie an eine Aufnahme genau heranzugehen ist. Die Arbeit mit der Großformatkamera hat mich schon früh fasziniert. Nur sie bietet diese Vielzahl an erweiterten Möglichkeiten, die mit anderen Kameras so nicht möglich sind. Auch nicht mit Hilfe von Photoshop, und das schon gar nicht, wenn ein hoher Qualitätsanspruch besteht. Dabei spielt es letztlich auch überhaupt keine Rolle, ob digital oder analog gearbeitet wird.

BF: Welche waren Ihre bisher schönsten Aufträge?
Björn Albert: Einer ist ein größeres Projekt im Bereich der Architekturfotografie, hier in Berlin. Dabei arbeite ich auf 13x18cm s/w-Negativfilm und stelle Barytabzüge bis 200x138cm her. Das ist ein Projekt, das mir viel Spaß macht, da ich sehr gern klassisch analog arbeite, besonders im Großformat, um etwas Dauerhaftes von hoher Qualität zu erschaffen. Ein zweiter schöner Auftrag, auch wenn dieser hier vielleicht etwas aus dem Rahmen fällt, war die Aufgabe 8x10'' Gelatinetrockenplatten herzustellen. Richtige Glasnegative herzustellen, so wie sie früher verwendet wurden, als der Negativfilm noch nicht erfunden war bzw. sich noch nicht durchgesetzt hatte, war eine spannende Herausforderung. Dafür musste ich viel recherchieren, forschen, experimentieren und historische Rezepte mit eigenen Ideen kombinieren, bevor brauchbare und vor allem gleichmäßige Ergebnisse erzielt wurden. Die große handwerkliche Herausforderung hat mir dabei viel Freude bereitet.

BF: Sehen Sie sich als Künstler und die Fotografie als Berufung oder ist das ein ganz normaler Job?
Björn Albert: Ganz klar das Erstere. Ob es eine Berufung ist, vielleicht ja. Denn ich habe mir weder nach dem Abi noch vorher gesagt, dass ich Fotograf werde. Das ergab sich später mehr oder weniger von selber. Jede fotografische Aufgabenstellung hat ihre eigenen Spezifikationen und kann somit kein normaler Job sein. Natürlich gibt es innerhalb der Arbeit gewisse technische Abläufe, die gleich oder sehr ähnlich sind. Das macht aber bei weitem die Sache nicht zu einem normalen Job.

BF: Wie wird man als Fotograf erfolgreich und wie behauptet man sich möglichst lange?
Björn Albert: Besonders im künstlerischen Bereich ist es meines Erachtens wichtig, immer weiterzumachen und sich auch weiter auszuprobieren. Erfolg stellt sich dann früher oder später ein, weil man sich ja weiter spezialisiert und sein Wissen ausweitet und somit gute Ergebnisse liefert.

BF: Was dürfen Kunden von Ihnen erwarten, wenn Sie gebucht werden? Was zeichnet Ihre Fotografie aus?
Björn Albert: Einen hohen Qualitätsanspruch sowie ein auf jede Aufgabenstellung und auf die Anforderungen des Kunden genau abgestimmtes Produkt. In das Endprodukt fliesen bei mir über 35 Jahre fotografisches Wissen unter Einbezug modernster Techniken ein Große Aufträge von Firmen oder Institutionen werden dabei genauso gewissenhaft ausgeführt, wie kleine Aufträge von einzelnen Privatkunden. Das fertige Endprodukt, so wie es der Kunde benötigt, ist für mich immer das Wichtigste. Und auf welchem Weg wir da hinkommen, um auch ökonomisch zu arbeiten. Das Kundengespräch im Vorfeld ist somit ein ganz wichtiger Faktor für die gesamte Auftragsabwicklung.

BF: Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, die heutzutage Fotograf werden wollen?
Björn Albert: Leider ist der Begriff Fotograf recht unscharf geworden und somit auch die Vorstellung davon. Vielleicht sollten sich junge Menschen im Vorfeld fragen, ob sie Fotografie erlernen wollen. Und wer Fotografie wirklich lernen möchte, der sollte analog beginnen. Und sich nicht gleich von ersten Fehlschlägen enttäuschen lassen, sondern diese als Lern-Ergebnisse auffassen. Ein Praktikum kann eine gute Möglichkeit sein herauszufinden, ob man sich in dem oder einem anderen Bereich der Fotografie wohlfühlt. Zeigt sich ein echtes Interesse an der Fotografie, ist ein Studium, oder eine Fachausbildung bestimmt ein guter Weg.

BF: Was macht ein Bild für Sie zu einem guten Foto?
Björn Albert: Um bei der Architekturphotographie zu bleiben: Ein gutes Foto zeigt ein Gebäude von architektonisch interessanter Ansicht und muss als ganzes Bild ausgewogen komponiert sein. Es genügt nicht alleine die Tatsache, dass das Gebäude im Bild zu sehen ist. Auch das Umfeld sollte mit einbezogen sein. Das Bild darf keine stürzenden Linien aufweisen (außer bei implizit dynamischen Ansichten), und es sollte perspektivisch korrekt abgebildet sein. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen, die Frage ist letztlich, was das Bild aussagen soll und wofür es bestimmt ist. Ganz wichtig ist die Lichtsituation. Je nach Art der Fassade ist der Winkel des einfallenden Sonnenlichtes maßgeblich. Oder ist es besser auf hartes Sonnenlicht zu verzichten und bei bedecktem Himmel, oder nachts mit künstlicher Beleuchtung zu arbeiten? Auch der Himmel spielt eine wichtige Rolle, passen ein paar Wolken im Hintergrund besser oder ist ein tiefblauer Himmel für das Motiv interessanter? Dies gilt insbesondere bei s/w-Aufnahmen, da hier durch den Einsatz von Filtern die Dramaturgie des Himmels stark beeinflusst werden kann. Für ein professionelles Foto wird genau geplant, wann und von welchem Blickwinkel aus und mit welcher Brennweite fotografiert wird. Eine Fachkamera auf der optischen Bank ist die erste Wahl für das Equipment. Diese war und ist die Domäne in der Architekturfotografie. Wenn ich einem Architekturfoto ansehe, dass Überlegungen dieser Art bei der Herstellung der Aufnahme mitgespielt haben, dann ist es für mich ein gutes Architekturfoto.

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