Fotograf andi Schmid
Ein treibender Eisberg als Beispiel des Klimawandels - Andi Schmid spricht über sein Lieblingsbild 2015
BF: Hallo Herr Schmid, sie haben als eines Ihrer liebsten Bilder aus dem Jahr 2015 ein Landschaftsmotiv ausgesucht. In welchem Zusammenhang ist das Foto entstanden und was macht dieses Bild für sie persönlich zu Ihrem Lieblingsbild? Andi Schmid: Die Aufnahme habe ich erst Anfang September auf Island gemacht. Sie zeigt Eisberge, die sich von Europas grösstem Gletscher Vatnajökull gelöst haben und nun langsam in Richtung des Ozeans driften, der nur einen Kilometer entfernt ist. Der Gletschersee Jökulsárlón entstand in den frühen 1920ern und wird jedes Jahr grösser. Die beeindruckende Eisberge sind somit auch nur an wenigen Wochen im Jahr zu sehen. BF: Würden Sie sagen, dass dieses Bild Ihre Art der Fotografie charakterisiert? Was ist Ihnen generell bei Ihren Aufnahmen besonders wichtig, worauf legen Sie am meisten wert? Andi Schmid: Das Bild charakterisiert meine Art und Weise der Fotografie neues zu zeigen. Bei dieser Aufnahme sollte die Gewalt der Natur gezeigt werden. BF: Wussten Sie eigentlich schon bei der Aufnahme, dass dies ein ganz besonderes Bild für Sie sein wird, oder hat sich das erst später im Auswahlprozess ergeben? Andi Schmid: Die gesamte Aufnahmeserie zeigte verschiedene Eisberge außerhalb Grönlands. Das blau zeigt das Fehlen von Sauerstoff im Eis und es handelt sich dabei um ein Teil des Gletschers, der sich losgelöst hat und ins Meer treibt. Ein Beispiel für Erderwärmung. BF: Wo sehen Sie Ihren Fokus in diesem Jahr: auf Architektur-, Businessfotografie oder Werbeaufnahmen und welche fotografische Motivation begleitet Sie ins Jahr 2016? Gibt es schon fest geplante freie Projekte oder einen "Traumjob" in Aussicht? Andi Schmid: Klar im Fokus steht der umfangreiche Bildband "Bauen für die Welt", der mich nach Südafrika, Polen, Mexico und Brasilien bringen wird, wo ich umfangreich Architektur fotografieren werde.