Erik Johansson spricht über seine irrealen Bildwelten
Die faszinierend realistischen Bilder von Erik Johansson haben mittlerweile eine große Fangemeinde und den 29 jährigen zu einem gefragten Fotografen gemacht.
Vorher war er fotografisch nicht in Erscheinung getreten, was einfach daran liegt, dass der in Schweden geborene und mittlerweile in Berlin lebende Künstler einer der typischen Quereinsteiger ist. Mit 15 hat er seine erste Kamera geschenkt bekommen und sich dann erst wieder im Informatikstudium Jahre danach der Bildbearbeitung gewidmet. Nach ersten Versuchen, realistische Bildwelten am Rechner zu gestalten, folgten kleinere Jobangebote von Agenturen und nach und nach entwickelte sich das Hobby zum Beruf. Für ihn ist die Fotografie vor allem Mittel zum Zweck, um die verschiedenen Teile eines späteren Bildes zu erhalten. Zwar beginnt seine Arbeit mit Scribbles und der Planung des Bildes, aber der eigentliche Gestaltungsprozess fängt nach dem Auslösen erst an. Wie er sagt sei, es für ihn immer schon weit schwieriger gewesen, eine zu seinen Bildideen passende Location zu finden, als diese im Rechner einfach selber zu gestalten.
Und so ist Erik Johannson ein gutes Beispiel für eine heutzutage mögliche Laufbahn in der Fotografie. Natürlich fehlt ihm das Wissen aus einer handwerklichen Ausbildung, wie man ein hochglänzendes Objekt fotografiert oder wie biometrische Passbilder anzufertigen sind. Auch fehlt ihm sicherlich das kunstgeschichtliche Wissen aus einem Fotografiestudium. Aber benötigt er das?
Er fotografiert mit einer Hasselblad H5D-40, kann mit Photoshop umgehen und dank seiner Kreativität Bildwelten erschaffen, die ihm ein Alleinstellungsmerkmal garantieren.
Er selber sagt im Video: "The only thing that limits us is our imagination" - und das gilt heutzutage auch in vielen Bereichen der Fotografie. Mit dem festen Willen zur Umsetzung sind viele Bilder möglich, die vor einigen Jahren nur ausgebildete Fotografen hätten bewerkstelligen können. Dieser Prozess wird sich in den nächsten Jahren sicherlich noch beschleunigen und es ist Zeit, sich als Fotograf darauf einzustellen.